Latein-Leistungskurs liest "Metamorphosen" von Publius Ovidius Naso

Der Latein-Leistungskurs liest in diesem Halbjahr die „Metamorphosen“ des antiken Dichters Publius Ovidius Naso. Ovid erzählt in diesem berühmten Werk von ca. 250 Verwandlungsgeschichten, z.B. von Narziss und Echo, von Dädalus und Ikarus oder von Orpheus und Eurydike.

Zu Beginn des über 12.000 Verse langen Gedichts schildert er die Entstehung unserer Welt, die sich – ausgehend von einem paradiesischen Zustand, dem „Goldenen Zeitalter“ – immer weiter verschlechtert, da Habgier, Neid und Gewalt Einzug halten. Nach dem goldenen folgen das silberne, das bronzene und das eiserne Zeitalter, an dessen Ende die Göttin der Gerechtigkeit endgültig die Erde verlässt.

Die Schülerinnen und Schüler sollten sich im Anschluss der Lektüre mit der Frage beschäftigen, welcher Stoff oder welche Erfindung unser Zeitalter prägen und ob sich in ihren Augen der Verfall fortsetzt oder im Gegenteil eine Verbesserung der Welt erkennbar ist.

 

Dies sind einige Schülerergebnisse:

 

„Das fünfte Zeitalter“

Nachdem die vielen Götter vom einen Gott und der eine Gott aus den Köpfen der meisten Menschen vertrieben worden war, folgte das aus Plastik bestehende Zeitalter.

Kaum waren Digitalisierung und Zivilisation zum Vorschein gekommen, herrscht Einsamkeit in der Offline-Welt, in der das Gerät aus Plastik der beste Freund des Menschen ist.

Man lebt vom Konsum: Die einen schwimmen im Überfluss, während die anderen am Hungertuch nagen.

Die Herzen der Menschen werden immer kälter, während die Erde immer wärmer wird.

Der Westwind weht über friedliche Städte, während anderswo Krieg, Zerstörung und Tod tobt.

 

Das fünfte Zeitalter

Das letzte Zeitalter, in dem wir leben,

kennzeichnet sich durch die Weiterentwicklung der Technik.

Das Sehen wurde zum Fotografieren,

das Briefeschreiben zum Chatten.

Man kennt nicht nur jenen aus seinem Dorf,

sondern viele aus fernen Ländern.

Die lateinische Sprache zerfloss in 7000 weitere,

und auch der bisher übliche Anbau entfaltete sich in eine große Diversität.

 

Das fünfte Zeitalter

Im digitalen Zeitalter, geprägt von Hektik und schnellem Leben,

wird es kaum noch Work-Life-Balance geben.

Es gibt Bildung und so manche Nachhaltigkeit,

trotz Unterdrückung, Krieg und Neid.

Grundrechte und Freiheiten in unserem politischen System,

technischer Fortschritt und weltweite Reisen – ganz bequem.

 

Digitale Revolution

Die Zeit der digitalen Revolution ist angebrochen.

Maschinen erleichtern unser alltägliches Leben.

Das Internet bereichert unser Wissen

und beantwortet nahezu jede Frage.

Der technische Fortschritt kennt keine Grenzen, ob in der Mobilität oder in der weltweiten Kommunikation,

wir entwickeln uns stets weiter.

 

Das fünfte Zeitalter

Als das teuflische Internet erfunden worden war, wurde die ganze Welt von diesem überflutet.

Als Steve Jobs sein Netz wob, blieben die Menschen in diesem hängen wie Fliegen in einem Spinnennetz.

Die einen vernachlässigten sowohl ihre Familie als auch ihre Freunde, die anderen fühlten sich von Venus vernachlässigt, denn sie hatten reichlich Zeit, um sich zu vergleichen.

Die bei der Entsorgung entstandene Verschmutzung förderte Unmut, Krankheit, Tod.

Tellus (Göttin der Erde) selbst entzog langsam ihren Atem des Lebens der Erde.

 

 paradies strandhp