"Die Debatte müssen wir führen..." - Kultusminister Grant Tonne zu Gast in Leer.

Der niedersächsische Kultusminister Grant Tonne war am vergangenen Donnerstag, den 14.2., auf Einladung der Landtagsabgeordneten Johanne Modder zu Gast in Leer. Zum ersten Mal hatten sich das Teletta-Groß-Gymnasium (TGG) und das Ubbo-Emmius-Gymnasium (UEG) zusammengetan, um den Besuch eines Kultusministers zu organisieren.

Den Einstieg bildete eine Diskussionsrunde zwischen Herrn Tonne und Schülerinnen und Schülern der Q4, also den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten. Im Mittelpunkt stand zunächst die EU und die Frage, wie sich Politik verändern müsste, um junge Menschen dazu zu bewegen, zur Europawahl zu gehen, aber auch das dringliche Problem des Klimawandels und die Demonstrationen "Fridays for future", die immer mehr Jugendliche dazu bewegen, freitags für Veränderungen in der Klimapolitik in den Schulstreik zu treten. Auch wenn Herr Tonne die Ziele der Demonstrationen durchaus lobenswert fand, betonte er die bestehende Schulpflicht. Anschließend ging es um Fragen des Bildungsföderalismus und der Bildungsgerechtigkeit, wenn beispielsweise Oberstufenschüler für ihre Beförderung in die Schule selbst bezahlen müssen oder Abiturienten in Niedersachsen im Abitur nachweislich schlechter abschneiden als Schülerinnen und Schüler in Thüringen. Der Kultusminister zeigte Verständnis für die unbefriedigende Situation, verteidigte die bildungspolitischen Unterschiede zwischen den Bundesländern aber auch als Zeichen der Freiheit, die Schulen eingeräumt würde. Eindeutig mit Ja beantworten konnte der Kultusminister die persönliche Frage einer Schülerin, ob sie Lehrerin werden solle: "Das Land Niedersachsen wird immer gute Lehrerinnen und Lehrer brauchen.“

Nach der Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern ging es in die TGG-Aula. Dort warteten bereits Elternvertreter und Lehrkräfte
beider Gymnasien auf den Minister. Zudem waren Vertreter aus der Kommunal- sowie Landespolitik anwesend.

Die Liste der Probleme war lang: hohe Arbeitsbelastung, Probleme bei der Abordnung von Lehrkräften, der akute Lehrermangel, der Schule vor Herausforderungen stellt und noch stellen wird, vor allem aber sehr knappe Abitur-Korrekturzeiten, die insbesondere die Englisch-Lehrkräfte in diesem Jahr vor Herausforderungen stellt. Herr Tonne zeigte Verständnis für die ihm angetragenen Probleme, machte aber auch deutlich, dass Verbesserungen nur schrittweise herbeigeführt werden können. Gleichzeitig führten Sachzwänge, wie die angestrebte Vergleichbarkeit des Abiturs oder das begrenzte Budget dazu, dass nicht alle Probleme nachhaltig behoben werden können.

Es folgen ein paar Eindrücke der Diskussionsrunden:

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OZ vom 16.02.2019