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Geschichtswettbewerb 2024/25

„Bis hierhin und nicht weiter!? Grenzen in der Geschichte“: So lautete in diesem Jahr das Thema des bedeutendsten Geschichtswettbewerbs für Schülerinnen und Schüler in Deutschland. Bundesweit reichten 6700 von ihnen Beiträge ein. Über einen Zeitraum von sechs Monaten mussten sie sich selbst ein regionales oder lokales Thema suchen, eigenständig dazu forschen und ihre Ergebnisse in einer selbstgewählten Form präsentieren. Außerdem mussten sie ihre Schritte in einem Arbeitstagebuch dokumentieren und reflektieren.

Mit seiner klassischen Forschungsarbeit „Ostfriesland – eine Enklave der Nichthansigkeit?“ nahm auch der Abiturient David M. am Wettbewerb teil und errang auf Anhieb einen Landessieg.

Zu diesem tollen Erfolg gratulieren wir sehr herzlich!

Und: Der Wettbewerb ist noch nicht zu Ende. Davids Beitrag hat die Chance, mit einem von 50 Bundespreisen ausgezeichnet zu werden. Die Verleihung der fünf ersten Preise durch den Bundespräsidenten findet am 11. November 2025 in Berlin statt.

Wir drücken ganz fest die Daumen!

 

Im folgenden Interview stellen wir euch den Preisträger und seine spannende Arbeit vor.

Worum geht es in deiner Forschungsarbeit?

David: In meiner Arbeit geht es um den Einfluss der Hanse in Ostfriesland im Laufe des 15. Jahrhunderts. Meine Frage war, inwiefern die Hanse mit lokalen Häuptlingen in Ostfriesland Handel betrieb und ob sie hier einen permanenten Sitz aufrecht erhielt oder nur vorübergehend präsent war.

Was hat dich an dem Thema gereizt?

David: Ich habe mich schon lange für die Hanse interessiert, da sie eine solch einzigartige und eigentlich moderne Organisation war. Ich habe dann in meinem Seminarfach (in der 12. Klasse) gesehen, dass sie auch eine gewisse Rolle in der Geschichte Ostfrieslands spielte, und ich wollte diese Geschichte entdecken und erforschen.

Wo und wie hast du geforscht?

David: Vor allem habe ich mit Archiven gearbeitet. Ich habe im Stadtarchiv Leer und anderen lokalen Archiven nach Materialien gesucht, aber viele meiner Informationen kommen aus digitalisierten Archiven und Bibliotheken (z.B. der Stadt Hamburg). Ich habe sowohl Primärquellen als auch Sekundärliteratur benutzt.

Hat die Arbeit Spaß gemacht? War sie schwer?

David: Ja, die Arbeit hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht. Man kann sich frei entscheiden, in welchem Bereich man forschen will, und die Arbeit ist komplett anders als im Geschichtsunterricht, obwohl man natürlich auch Fähigkeiten aus dem Unterricht anwenden kann. Ich  fand sie aber ziemlich schwer. Man muss daran mehrere Monate lang arbeiten. Das Forschen kann manchmal frustrierend sein, da man oft eine Weile arbeitet, ohne gutes Material zu finden. Am Ende ist es aber sehr erfreulich, die Arbeit abzuschließen und viel daraus zu lernen.

Warum hast du überhaupt am Wettbewerb teilgenommen?

David: Ich fand die Seminarfacharbeit sehr interessant, weil auch diese schon sehr anders war als der normale Geschichtsunterricht. Ich wollte also nochmal etwas in dieser Richtung machen, aber ohne so viele Einschränkungen wie z.B. Zeit und Themenwahl.

Wie geht es jetzt im Wettbewerb weiter?

David: Meine Arbeit wird jetzt von einer größeren Jury gelesen, die dann entscheidet, wer einen Preis auf Bundesebene gewinnt.

Möchtest du nach deinem Abitur etwas mit Geschichte machen?

David: Ja, ich fange im September ein dreijähriges Geschichtsstudium in London am „University College London“ an. Danach weiß ich noch nicht, aber ich freue mich auf jeden Fall, erstmal Geschichte zu studieren!

Kannst du anderen Schülerinnen und Schülern die Teilnahme empfehlen?

David: Auf jeden Fall. Man muss auch nicht in der Oberstufe sein, um teilzunehmen. Man kann auch als Gruppe teilnehmen und eine andere Form von Arbeit einreichen, z.B. einen Podcast. Ich würde das auf jeden Fall jedem empfehlen, der sich in irgendeiner Form an Geschichte außerhalb der Schule interessiert!

 

Die Fragen stellte Astrid Köhler, Fachobfrau Geschichte und Mentorin

 

Hast du auch Interesse am Geschichtswettbewerb?

Der Geschichtswettbewerb bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit einer eigenen historischen Fragestellung auseinanderzusetzen, Quellen zu untersuchen oder auch durch Interviews neue Quellen zu produzieren. Dieses Kennenlernen von historischer Forschungsarbeit zu einem selbst gewählten Thema und die eigenständige kreative Produktion eines Beitrags sind unglaublich wichtig für die historische Bildung und können gleichzeitig sehr viel Spaß machen. Am Ubbo-Emmius-Gymnasium könnt ihr im Rahmen des Geschichtsprofils ab Klasse 7 oder individuell am Wettbewerb teilnehmen. Eure Geschichtslehrerinnen und -lehrer unterstützen euch dabei. Sprecht uns gerne an!

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Das Foto zeigt den Preisträger David M., Schulleiterin Ute Wieligmann sowie Davids Mentorin und Fachobfrau des UEG, Astrid Köhler.