Am vergangenen Freitag feierte der Shoah-Überlebende und Ehrenbürger der Stadt Leer Albrecht Weinberg seinen 100. Geburtstag. Zu einer großen Feier im historischen Festsaal des Rathauses waren 130 Gäste geladen, die den Jubilar ehrten und hochleben ließen. Bürgermeister Claus-Peter Horst bezeichnete ihn als „Wächter der Demokratie“. Auch das Ubbo-Emmius-Gymnasium überbrachte Glückwünsche. Herr Weinberg und Frau Dänekas, die sich seit Jahren um den alten Herrn kümmert und an seiner Seite ist, freuten sich sehr darüber. „Wir werden drei Wochen brauchen, um das alles zu lesen“, schmunzelte Frau Dänekas.
Besonders gewürdigt wurde das Engagement des Zeitzeugen an Schulen, wofür er vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden war: Seit vielen Jahren berichtet er Schülerinnen und Schülern auch an unserer Schule von seinen grausamen Erfahrungen im Nationalsozialismus. Er überlebte drei Konzentrationslager, darunter das KZ Auschwitz, und drei Todesmärsche, bevor er 1945 befreit wurde. Danach emigrierte er in die USA, da er im Land der Täter nicht mehr leben wollte. Nach 60 Jahren erst kehrte er zurück und kämpft seitdem in seinen Zeitzeugeninterviews unermüdlich gegen das Vergessen. Dass er dabei trotz seines hohen Alters sehr klar und auch unbequem sein kann, demonstrierte er erst vor ein paar Wochen, als er nach der Migrationsdebatte des Bundestages am 27. Januar sein Bundesverdienstkreuz zurückgab.
Am 17. März findet die nächste Begegnung einer 10. Klasse des UEG mit Herrn Weinberg in der Ehemaligen Jüdischen Schule statt. Wir freuen uns sehr darauf – zumal die Schülervertretung und der Abiturjahrgang 2025 eine kleine Überraschung für den Hundertjährigen geplant haben, mit der wir ihm hoffentlich eine große Freude machen!
Mögen Sie, Herr Weinberg, 120 Jahre alt werden!
Es folgt ein digitaler Glückwunsch der Klasse 10l:
