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Medienprävention "Fyrewall"

 

Wenn man mit Jugendlichen über ihre Probleme sprechen möchte, muss man sie da abholen, wo sie stehen: Das könnte der Gedanke hinter dem innovativen Medienpräventionsprojekt „Fyre Wall“ gewesen sein, das am Schuljahresende für alle 180 Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs stattfand. Statt eines erhobenen Zeigefingers erlebten die Teilnehmenden einen besonderen Aktionstag mit iPad, Brettspiel und viel Bewegung, den das UEG gemeinsam mit der Leeraner Unternehmensberatung Atria Learning & Development durchführte.

„Eine Firewall ist ja ein Filter zwischen dem eigenen Endgerät und dem Internet“, erklärte Philosophie- und Politiklehrer Dr. Jan Constantin. „Und unsere ‚Fyre Wall‘ soll eben einen solchen Filter zwischen den Schülerinnen und Schülern und ihrem Handeln im Internet stiften, also zur Reflexion des eigenen Tuns anregen.“

Ein ambitioniertes Vorhaben, das eines besonderen Konzepts bedurfte – und eines großen Vorlaufs. „Das erste Mal ins Gespräch gekommen sind Jens Mocha und ich vor über zwei Jahren“, erinnerte sich Roman Heil von der Leeraner Firma Atria, die eigentlich Führungskräfte und Unternehmen aus dem maritimen Bereich bei der Bewältigung immer komplexer werdender Veränderungsprozesse unterstützt.

Seit 2020 also arbeitete das Team um Präventionskoordinator Jens Mocha, Dr. Jan Constantin und Roman Heil an der Umsetzung eines innovativen, Digitales und Analoges verzahnenden Lernspiels. Das Gamification-Moment, das durch ein Brettspiel mit frei besprechbarem Buzzer, Pokemon-Spielfiguren und vor allem die Konkurrenz um „Coins“ hervorgerufen wird, dient dabei der Motivation und der Verzahnung verschiedener Digitalisierungsthemen: Von der Selbstdarstellung im Internet über Fake News und Handysucht war alles  dabei, als die Schülerinnen und Schüler innerhalb ihrer Gruppen gegeneinander und als Gruppen wiederum gegen andere Gruppen antraten. Doch das Spielfeld mit seinen verschiedenen, iPad-gestützten Quizzes war nur der Auftakt: Auf Basis einer KI-unterstützten Übung drehten die Schülerinnen und Schüler Kurzfilme über ihr eigenes Leben in der Zukunft: Von der Faktenkenntnis zur Reflexion in einigen selbstgestalteten Filmminuten, auf Basis eines von ChatGPT gescripteten, auf der Selbst(ein)sicht der Schülerinnen und Schüler beruhenden Drehbuchs – ein anspruchsvolles Design für eine solche Unternehmung.

„Ja, das war ein Testlauf“, räumte auch Roman Heil ein. „Das ganze Konzept haben wir gemeinsam mit dem UEG und für das UEG entwickelt, es hatte hier Premiere.“ Und so kam noch eine Meta-Metaebene hinzu und die Zehntklässler wurden auch zu „Spieletestern“: Sind die Fragen zu einfach? Sind sie zu schwer? Sind die Aufgabenformate klar? Wie viele Coins braucht man, wenn man mit 180 Teilnehmenden spielt? Welche Videos hängen?

Das Projektteam war zufrieden mit den Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler: „Wir haben eine tolle Feedback-Kultur erlebt! Wertschätzend und konstruktiv, breit gefächert wie auch Muster offenbarend. Da kann man wirklich viel mit machen!“, lobte Roman Heil die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler.

Vor allem aber: „Die Kombination aus Thematik und Spielansatz insgesamt wurde sehr positiv zurückgemeldet. Super!“ Das freute auch Dr. Jan Constantin und Jens Mocha. Wäre doch super, wenn der erwünschte Filter, die „Fyre Wall“, jetzt im Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler installiert wäre.

 

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