Jugend forscht im Fach Chemie - Sarah Körte

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Die 19-Jährige hat richtig Feuer gefangen


Von Elke Wieking

STIPPVISITE Sarah Körte aus Ihrhove hat im Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ gewonnen

Die Abiturientin holte im Fach Chemie den ersten Preis. Im März geht´s zum Landeswettbewerb.


Ihrhove - Wenn Sarah Körte über die Herstellung von Kupferradierungen redet, dann wird sie richtig lebhaft. Sie hat inzwischen viel Zeit und Fleiß auf das Thema verwendet. Die Ihrhoverin ist davon fasziniert.

Sarah Körte, Abiturientin des Ubbo-Emmius-Gymnasiums in Leer, hat Chemie und Biologie als Leistungskurse. Vergangenes Jahr hatte sie ihre Facharbeit in Chemie über das Thema „Kupferradierungen : eine Brücke zwischen Chemie und Kunst“ geschrieben. Obwohl sie ein halbes Jahr daran gearbeitet hatte, wurde sie es nicht leid. Wissen und Ehrgeiz brachten ihr die Höchstnote von 15 Punkten ein. Ihr Lehrer Lars Bley, der die Schüler des UEG und des benachbarten Teletta-Groß-Gymnasiums gemeinsam unterrichtet, wollte, dass sie ihre Arbeit beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ einreicht. Und weil Sarah Körte fand, das Thema habe noch viele Aspekte, denen sie nachgehen könnte, machte sich die Schülerin erneut an die Arbeit.

Es hat sich gelohnt: Die junge Frau holte den ersten Platz. Deshalb baut sie ihren Versuch am 20. März beim Landeswettbewerb in Clausthal-Zellerfeld wieder auf. Zwei Tage hat sie Zeit, die Jury davon zu überzeugen, dass Kunst und Chemie kein Gegensatz sind.

Bei Kupferradierungen werden die Bilder in eine Kupferplatte mit Säure eingeätzt. Dazu braucht es nicht nur handwerkliches und künstlerisches Geschick, sondern auch eine Ahnung davon, mit was man in die Metallplatte ätzt : und was dann passiert. Denn in den Ätzbädern sind hinterher Schwermetalle. Wie soll der Laie die entsorgen? Genau das interessiert die 19-Jährige. Sie hatte im Internet einen Versuch gefunden, bei dem das Ätzbad in eine Art Abflussrohr gefüllt wurde.

Wenn man Stahlwolle in das Ätzbad legt, reinigt sich die Lösung nach einiger Zeit. Doch die Reaktionen seien „ziemlich heftig“ gewesen, fand Sarah Körte. Deshalb suchte sie nach einer sicheren, ökologischen und leichter zu handhabenden Methode: Sie tauschte die Stahlwolle gegen ein Eisenblech aus. Und siehe da: Die Reaktion glich dem „pulsierenden Sektglas“. Der Fachmann denkt dabei an eine Reaktion, bei der sich die Lösung grün färbt und weißen Schaum bildet. Der steigt zwar hoch, fällt aber am Rande des Glases gleich wieder in sich zusammen. So ging auch das Experiment der 19-Jährigen aus. Der „Showeffekt“ bei der Präsentation im nächsten Wettbewerb sei auch nicht zu verachten, fügt sie lächelnd hinzu.

Sie wird bis zum Landesentscheid im März noch weiterforschen. Theoretisch darf es nämlich keine giftigen Dämpfe mehr geben, nun muss das noch praktisch nachgewiesen werden.

Die 19-Jährige hatte sich bis zur Oberstufe nur mäßig für Chemie interessiert. Doch je länger sie sich damit beschäftigt, desto mehr Spaß macht ihr das Fach: Die Arbeit fällt ihr leichter, und der Erfolg stellt sich quasi von selbst ein.

Dass Sarah Körte nach dem Abitur Biotechnik oder Biochemie studieren will, ergibt sich ganz von allein.

OZ / 20.2.2006