Die neuen Grimms

Als im März 2020 die Schulen geschlossen wurden, stand die damalige Klasse 5f (im Schuljahr 2020/21 nun 6f) mit ihrem Deutschlehrer Stefan Albring gerade kurz vor dem Beginn einer Unterrichtseinheit zum Thema „Märchen“.

Das war einerseits schade – hätte man im Schatten des durchaus märchenhaften Hauptgebäudes des Ubbo-Emmius-Gymnasiums doch in die richtige Stimmung geraten können – andererseits war es aber doch auch Glück im Unglück, denn das Thema eignete sich hervorragend fürs „Lernen zu Hause“, bot es doch ein gewisses magisches Potential.

Im Rahmen eines Versuchs, ein Thema „erspielbar“ zu machen, konnten die Schülerinnen und Schüler die mit dem Thema verknüpften Kompetenzen (Kennenlernen von Merkmalen alter und neuer Märchen, Verwendung wörtlicher und indirekter Rede, Auf- und Ausbau eines Spannungsbogens) anhand einer umfangreichen Rahmenhandlung erleben: Sie gehörten, wie sie in einem Auftaktvideo erfuhren, zu den jungen Einwohnern eines Landes namens Traumstein, die dem bösen Zauberer Dragomir das Handwerk legen wollen, der ihre Welt mit einem bösen Fluch bedroht und die Menschen dazu zwingt, zu Hause zu bleiben oder ihnen das letzte von den Brüdern Grimm gesammelte Märchen zu bringen. Die beiden Märchensammler hatte Dragomir zuvor unter die Erde gebracht – zumindest glaubte er das –, und spätestens das hatte die Einwohner Traumsteins verängstigt und in ihre Häuser getrieben. Nicht so die jungen Helden: Sie zogen aus, das Märchen zu (er-) finden, Dragomir zu besiegen und einen besonderen Titel zu erwerben – sie wollten „die neuen Grimms" werden. Dazu erspielten sie sich Lösungswörter, mit denen sie immer neue Aufgaben freischalten konnten, entschieden sich für verschiedene (Lern-)Wege und arbeiteten viel mit Texten, recherchierten im Internet und im Deutschbuch, wählten unterschiedliche Wege, die sie mit Freischalt-Mails erreichen konnten – und schrieben unfassbar viele, witzige und traurige, lange und kurze Märchenideen und Gesprächsfragmente nieder.

Die drei Siegermärchen sind hier dokumentiert, sammelte man die Ergebnisse aller Schülerinnen und Schüler, alle Vorgängerwerke, analogen Zwischenstände und Ideen, sie wäre zehnmal so dick. Insofern haben die Schülerinnen und Schüler nicht nur Dragomir spielend besiegt, sondern auch dem Lockdown kreativ Paroli geboten.

Viel Spaß bei der Lektüre!

 

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