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Ice Age am Plytenberg

Vor einiger Zeit war das Thema „Eiszeiten“ Gegenstand des (bilingualen) Erdkundeunterrichts in Klasse 8. Wenn man die englische Bezeichnung „ice age“ zum ersten Mal erwähnt, führt das immer zu Erheiterung bei Schülerinnen und Schülern, denken die meisten dabei doch erst einmal an die Filmfiguren „Sid“ und „Manni“.

Ausgegangen waren wir vom Thema „Talgletscher“, zu dem es nun wirklich keine Anschauungsobjekte in unserer Region gibt. Beim Thema „inland glaciation“ (Inlandvereisung) ist das anders. Hier gibt es einen Ort, der auch innerhalb einer Doppelstunde gut zu erreichen ist …

Bild 1

Der Plytenberg – ein künstlich angelegter Hügel, 8m hoch und ideal zum Rodeln.

Über seinen ursprünglichen Zweck und Nutzen gibt es unterschiedliche Erklärungen: Aussichtspunkt der ehemaligen Festung Leerort, Wikingergrab oder Wohnort der Erdmantjes.

Ebenso interessant sind jedoch die beiden Findlinge, die sich am Fuß des Plytenbergs befinden.

Bild 2

Zuerst einmal wurde der größere der beiden Findlinge genauer betrachtet.

Erster Befund: Granit. Als anstehendes Gestein gibt es Granit hier aber weit und breit nicht. Der nächstgelegene Fundort wäre im Harz.

Bild 3

Bei näherer Betrachtung fiel noch etwas auf: Gletscherschrammen, so wie man sie auch als Spuren von Talgletschern im Hochgebirge findet.

Bild 4

Ein Blick auf eine Karte ergab: Ostfriesland war während der älteren Vereisungen (Saale und Elster) vom Inlandeis aus Skandinavien bedeckt. In der jüngsten (Weichsel-) Vereisung reichte das skandinavische Inlandeis jedoch nur bis Schleswig-Holstein.

Bild 6

Bild 7

Ergebnis: Die Findlnge stammen aus Skandinavien und wurden während der vorletzten (Saale-) Eiszeit (vor ca. 300000 bis 130000 Jahren) hierher transportiert und beim Abschmelzen des Eises hier abgelagert. Das Gebiet um den Plytenberg ist Grundmoräne der Saale-Eiszeit.

Da wurde es aber auch schon wieder höchste Zeit, sich auf den Rückweg zum UEG zu machen, um bis zum Ende der Doppelstunde wieder rechtzeitig dort zu sein.

Fazit: Wer sich mal auf die Spuren der Eiszeit begeben möchte, kann es mit „Sid“ und „Manni“ tun – oder mit einem Spaziergang zum Plytenberg.